Bürgerinitiative gegen Fluglärm, Bodenlärm
und Umweltverschmutzung
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Fluglaerm

Vergiftungen und Strahlenschäden durch Uranmunition

Ein Infotext von Peter Schäfer, 05.09.2012

In Pres­se, Funk und Fern­se­hen wird in letz­ter Zeit über Strah­len­schä­den im frühe­ren Ju­go­sla­wi­en, im Irak und über das so ge­nann­te Golf­syn­drom be­rich­tet. Was ist da­mit ge­meint und was ha­ben wir in Deutsch­land, ins­be­son­de­re in der West­pfalz, da­von zu er­war­ten? Die Fak­ten sind wie folgt:

Natür­li­ches Uran ist ein Ele­ment, das in der Erdrin­de vor­kommt. Es hat die Ord­nungs­zahl 238 und be­steht im We­sent­li­chen aus den Iso­to­pen Uran 238, Uran 235 und Spu­ren von Uran 234. Die­ses Uran ist ra­dio­ak­tiv d.h., es wird ener­gie­rei­che Strah­lung aus­ge­sandt. Um die Zeiträu­me zu cha­rak­te­ri­sie­ren in der ei­ne sol­che Strah­lungs­in­ten­sität ab­nimmt, spricht man von Halb­werts­zei­ten. Für Uran 238 be­trägt die­se Zeit, in der sich die Strah­lungs­leis­tung hal­biert, 4,5 Mil­li­ar­den Jah­re.

Das im natür­li­chen Uran vor­han­de­ne Uran 235 ist spalt­bar d.h., es zer­fällt in an­de­re Iso­to­pe und Ele­men­te un­ter Ab­ga­be von ener­gie­rei­cher Strah­lung und Neu­tro­nen. Rei­chert man natür­li­ches Uran mit Uran 235 an, er­hält man spalt­ba­res Ma­te­ri­al. Ei­ne Kern­spal­tung läuft kon­trol­liert in Kern­kraft­wer­ken oder un­kon­trol­liert in Atom­bom­ben ab. Aus die­sem Grund schwankt die Zu­sam­men­set­zung von an­ge­rei­cher­tem Uran für Uran 338 zwi­schen 10-97% und Uran 235 zwi­schen 3-90%. Der An­rei­che­rungs­ef­fekt aus natür­li­chem Uran ge­schieht durch Mem­bran­dif­fu­si­on oder Gas­zen­tri­fu­ga­ti­on. Nach ei­ner kon­trol­lier­ten und un­kon­trol­lier­ten Kern­spal­tung oder Abrei­che­rung bleibt Uran mit der Zu­sam­men­set­zung 99,797% Uran 238 und 0,202% Uran 235 üb­rig. Man nennt es „De­ple­ted Ura­ni­um“ kurz DU. Die­ses ab­ge­rei­cher­te Uran wird we­gen sei­ner ho­hen Dich­te im Flug­zeug­bau, Schiffs­bau, Pan­ze­rung von mi­litäri­schen Fahr­zeu­gen, als Ab­schir­mung ge­gen Gam­ma­strah­len und als Här­tungs­zu­satz von Ge­schoss­hül­len be­nutzt. Die­se so ge­nann­ten DU-Ge­schos­se be­sit­zen Cha­rak­te­ris­ti­ka, die für die Rüs­tungs­in­dus­tri­en sehr at­trak­tiv sind:

Par­ti­kel und Stäu­be ent­ste­hen nicht nur beim Zer­plat­zen der Ge­schos­se, son­dern auch beim Ver­schießen der Ge­schos­se und bei de­fek­ten Ge­schos­sen. Die Stäu­be kom­men auf die Haut, wer­den ein­ge­at­met oder über die Nah­rungs­ket­te auf­ge­nom­men. Haupt­ziel­or­ga­ne der to­xi­schen Wir­kung sind die Nie­ren und die Le­ber. Haupt­kon­ta­mi­na­ti­ons­ob­jek­te aus der Ver­gan­gen­heit wa­ren Pan­zer und Flug­zeu­ge, die im Ko­so­vo­krieg und in den bei­den Irak­krie­gen ein­ge­setzt wur­den. Eben­falls ver­seucht sind die mit Ur­an­gra­na­ten und Uran­bom­ben be­schos­se­nen Ge­bäu­de, Flächen und Men­schen in die­sen Re­gio­nen und natür­lich auch Sol­da­ten. Es sind längst Un­ter­su­chun­gen be­kannt über er­krank­te Men­schen aus die­sen Re­gio­nen und den dort ein­ge­setz­ten Sol­da­ten. Am be­kann­tes­ten ist das so ge­nann­te Golf­syn­drom ame­ri­ka­ni­scher Sol­da­ten. Es gibt Un­ter­su­chun­gen, die be­le­gen, dass, nach­dem Ame­ri­ka­ner und Bri­ten im ers­ten Golf­krieg Uran­mu­ni­ti­on ver­schos­sen ha­ben, wei­te Tei­le des süd­li­chen Iraks durch ra­dio­ak­ti­ve Strah­lung ver­seucht sind. Die Strah­lungs­in­ten­sität stieg zum neun­fa­chen des natür­li­chen Pe­gels an. Die­sel­ben Phäno­me­ne sind im ehe­ma­li­gen Ju­go­sla­wi­en nach dem Ko­so­vo­krieg be­ob­ach­tet wor­den. Man kann da­von aus­ge­hen, dass sich im Irak nach dem zwei­ten Krieg die Krebs- und Miss­bil­dungs­ra­ten noch wei­ter er­höhen, weil vor al­lem die fern­ge­steu­er­ten La­ser­bom­ben als DU-Mu­ni­ti­on zum Zer­stören von Kel­lern und Bun­kern ein­ge­setzt wur­den. Da die­se be­vor­zugt in Stadt­be­rei­chen la­gen, sind die Fol­gen für die Zi­vil­be­völ­ke­rung noch gar nicht ab­seh­bar. Es gilt als ge­si­chert, dass der Kon­takt mit DU-Mu­ni­ti­on zu fol­gen­den Krank­heits­bil­dern führt:

Die­se Er­kennt­nis­se sind be­legt durch Un­ter­su­chun­gen an der ira­ki­schen Be­völ­ke­rung und wei­sen Ähn­lich­kei­ten mit dem so ge­nann­ten „Golf­syn­drom“ auf, wie sie bei US- und bri­ti­schen Sol­da­ten und de­ren Kin­dern be­schrie­ben wer­den. Die ge­ne­ti­schen Miss­bil­dun­gen ira­ki­scher, ame­ri­ka­ni­scher und bri­ti­scher Kin­der glei­chen sich. Gleich­zei­tig stie­gen die Leukä­mie-, Krebs- und Miss­bil­dungs­ra­ten von Neu­ge­bo­re­nen. Es gibt außer­dem Un­ter­su­chun­gen, die da­von spre­chen, dass in die­sen Waf­fen nicht nur Uran, son­dern auch sons­ti­ge Spalt­pro­duk­te aus Atom­mei­lern „ver­ar­bei­tet“ wur­den z.B. Plu­to­ni­um. Die­ses Ele­ment über­trifft Uran an Strah­lungs­in­ten­sität und To­xi­zität noch bei wei­tem. Der Ein­satz von sol­chen Waf­fen ist ein Ver­bre­chen ge­gen die Mensch­heit. Wie im­mer in sol­chen Fäl­len leug­nen und schwin­deln Po­li­ti­ker und Mi­litärs. Der ehe­ma­li­ge deut­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter ver­wech­sel­te in sei­nen Un­be­denk­lich­keits­er­klärun­gen Al­pha- und Be­ta­strah­lung. Ist ja auch nur ein zwan­zig­fa­cher Wir­kungs­un­ter­schied bei glei­cher Do­sis. Natür­lich fra­gen die Ame­ri­ka­ner als Groß­macht nie­man­den, hal­ten sich we­der an die Gen­fer Kon­ven­ti­on noch an die Haa­ger Land­kriegs­ord­nung. Dass auf Grund des in­zwi­schen un­ter­such­ten Golf­syn­droms selbst die Ame­ri­ka­ner wis­sen, wel­che Büch­se der Pan­do­ra sie geöff­net ha­ben, merkt man dar­an, dass es in­zwi­schen für ame­ri­ka­ni­sche Pan­zer­sol­da­ten ein Hand­buch für Um­gang mit Uran­mu­ni­ti­on gibt und beim Hand­ling die­ser Mu­ni­ti­on Schutz­anzü­ge zwin­gend vor­ge­schrie­ben sind. Heim­lich un­ter­stützt die BRD Ser­bi­en bei der Su­che und Ver­nich­tung von uran­hal­ti­ger Mu­ni­ti­on. Sorg­fäl­tig wird je­der Fund kar­to­gra­phiert, aus­ge­gra­ben und ent­sorgt. Sau­di- Ara­bi­en hat die USA ge­zwun­gen, al­len nach dem ers­ten Golf­krieg in der Wüs­te ver­gra­be­nen strah­len­den und uran­ver­gif­te­ten Mi­litär­schrott wie­der aus­zu­gra­ben und außer Lan­des zu schaf­fen. Für uns hier be­steht die Ge­fahr, dass nach Deutsch­land zurück- ge­führ­tes kon­ta­mi­nier­tes Mi­litär­ma­te­ri­al (Flug­zeu­ge, Pan­zer etc.) Ver­gif­tun­gen und Strah­lungs­be­las­tun­gen von Mensch, Tier und Um­welt ver­ur­sa­chen. Es ist zu un­ter­su­chen, ob in Baum­hol­der mit DU-Ge­schos­sen geübt wur­de. Es ist durch ver­ant­wort­li­che Po­li­tik si­cher­zu­stel­len, dass es in Baum­hol­der, Ram­stein, Spang­dah­lem, Sem­bach und an­de­ren Stand­orten kein sol­ches kon­ta­mi­nier­tes Mi­litär­ma­te­ri­al gab und gibt. Am bes­ten wä­re es die US-Pan­zer­di­vi­sio­nen, die zur­zeit noch im Irak sta­tio­niert sind, di­rekt in die USA zu ver­le­gen. Die Vor­stel­lung, dass tau­sen­de ver­strahl­te und Krebs för­dern­de Pan­zer durch die BRD bzw. durch die West­pfalz rol­len, ist apo­ka­lyp­tisch. Ar­beits­platz­si­che­rung in Kai­sers­lau­tern oder an­de­ren Stand­orten durch Re­pa­ra­tur ame­ri­ka­ni­schen Mi­litär­ma­te­ri­als muss sehr kri­tisch be­trach­tet wer­den. Es könn­ten für deut­sche Ar­beit­neh­mer sehr „be­fris­te­te“ Ar­beitsplät­ze sein.

Wuss­ten Sie, dass Rhein­land-Pfalz die höchs­ten Krebs­ra­ten in der BRD auf­weist? Für wei­te­re In­for­ma­tio­nen steht Ih­nen ger­ne ein Ex­per­te zur Ver­fü­gung.

Aus ak­tu­el­lem An­lass ver­wei­sen wir auf ei­ne Sen­dung im ZDF vom 26.08.2012. Es wird über den Na­to-Trup­penü­bungs­platz Sal­to di Quir­ra auf Sar­di­ni­en be­rich­tet, in des­sen un­mit­tel­ba­rer Um­ge­bung es zu außer­ge­wöhn­li­chen Krank­hei­ten und Miss­bil­dun­gen bei Mensch und Tie­ren ge­kom­men ist. Den Film dür­fen wir aus ur­he­ber­recht­li­chen Grün­den nicht wei­ter­ge­ben und ver­viel­fäl­ti­gen. Wir wei­sen des­halb auf die Mediathek des ZDF hin. Der Ti­tel lau­tet: „Sar­di­ni­ens töd­li­ches Ge­heim­nis“ und wur­de am 28.08.2012 um 13:30 aus­ge­strahlt. Soll­ten Sie kei­ne Mög­lich­keit ha­ben die­sen Bei­trag zu se­hen, sind die Fak­ten wie folgt:

Bei­de Stof­fe sind ty­pisch beim Ein­satz von pan­zer­bre­chen­der Mu­ni­ti­on wie sie z.B. bei Pan­zern, Kampf­hub­schrau­ber, Kampf­flug­zeu­gen, Bo­den/Luf­tra­ke­ten, Ar­til­le­rie und Hau­bit­zen ver­wen­det wer­den. Die De­tails wur­den schon in der Ab­hand­lung über DU-Mu­ni­ti­on ge­nannt. Ei­gent­lich müss­ten bei den po­li­tisch Verant­wort­li­chen in un­se­rer Re­gi­on al­le Alarm­glo­cken läu­ten. Für­sor­ge­pflicht für die Be­völ­ke­rung und Amts­eid soll­ten wie­der in Erin­ne­rung ge­ru­fen wer­den. Dies gilt vor al­lem für die Re­gi­on Baum­hol­der.

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